Selbstgemischt – Pflegeöl für irritierte Haut

Pflanzenöle eignen sich hervorragend zur Pflege irritierter Haut. Die Pflegeöl-Mischungen No.R1 und No.R2 sind Kombinationen verschiedener Pflanzenöle, die auf die Ansprüche irritierter Haut zugeschnitten sind. Natürlich muss hierbei immer der individuelle Hautzustand berücksichtigt werden. Die Hautöle können beliebig abgewandelt und an unterschiedliche Bedürfnisse angepasst werden. Es handelt sich bei unseren Hautölen um keine fertigen Produkte, sondern um Mischungen aus unterschiedlichen fetten und ätherischen Pflanzenölen. Die Mischungen können im Kosmetikinstitut durchgeführt werden oder einfach selbst zuhause.

Pflanzenöle bei irritierter Haut

Pflanzenöle können eine echte Alternative zu Emulsionen sein. Die Fettsäuren von Pflanzenölen ähneln denen der Hautbarriere. Sie sind in der Lage, sich gut die Barriere der Haut zu integrieren und diese zu stärken. Pflanzenöle enthalten keine Emulgatoren. Emulgatoren stören die Hautbarriere strukturell. Der Haut gehen notwendige Fette verloren, der Feuchtigkeitsverlust steigt. Rissige Stellen, Entzündungen und Hautschuppungen sind häufige Folgen. Bei einer irritierten, trockenen Haut liegt eine Störung der Hautbarriere vor. Diese kann zeitlich begrenzt, akut oder dauerhaft als chronische Hautbarrierestörung auftreten.

Für den Pflegeeffekt eines Hautöls entscheidend ist die Auswahl der geeigneten Öle. Pflanzenöle lassen sich gut untereinander mischen. Eine Ölmischung macht dann Sinn, wenn eine Hautpflege möglichst individuell auf den Hauttyp und den Hautzustand eingestellt werden soll. Eine gut durchgeführte Analyse des individuellen Hautbildes ist hierzu unerlässlich. Die Hautanalyse sollte idealerweise fachkundig erfolgen. Neben dem Erkennen des Hautzustandes ist die richtige Vorbereitung der Haut wichtig.

Hautbarriere stärken

Es gibt natürlich nicht die eine irritierte Haut. Vielmehr fassen wir hier Hauterscheinungen zusammen, die eine trockene (oder partiell trockene) Haut und die Neigung zu Entzündungen, Rötungen, Verhornungen oder juckenden Hautpartien beschreiben.

Das übergeordnete Ziel der Hautpflege ist die Stärkung der Hautbarriere. Unmittelbar hiermit verbunden ist eine Regulation des hauteigenen Wasserverlustes (TEWL-Transepidermaler Wasserverlust). Mit den passenden Pflanzenölen lässt sich ein zu hoher Feuchtigkeitsverlust der Haut verhindern und die Feuchtigkeit der Haut erhöhen. Und das, obwohl “nur” ein Öl verwendet wird. Damit allerdings das Hautöl besser von der Haut aufgenommen werden kann, empfehlen wir die Vorbereitung der Haut mit Feuchtigkeit. Hierfür bieten sich verschiedene Möglichkeiten an:

Hautvorbereitung durch Moisturizer

Moisturizer sind feuchtigkeitsspendende Formulierungen. Beispielsweise Toner, Thermalwasser, Hydrolate wie Rosenwasser oder verschiedene Feuchtigkeitsgele. Kurz vor dem Pflanzenöl aufgetragen, fördern sie die Aufnahmefähigkeit der Hautbarriere. Das Öl zieht leichter in die Haut ein.

Effektiv zur Hautvorbereitung sind auch Liposomenkonzentrate. Sie können in Verbindung mit dem Moisturizer oder vor dem Hautöl selbst aufgetragen werden. Liposome öffnen gewissermaßen die Hautbarriere und sorgen für eine verbesserte Aufnahme der weiteren Hautpflege.

Hautvorbereitung durch Liposome

Durch die Kombination mit Liposomen können die Pflanzenöle besser in die Hautbarriere integriert werden. Zusätzlich haben Liposomen, durch ihre eigene Beschaffenheit, weitere Effekte auf die Hautbarriere, den Hautzustand und den Feuchtigkeitsgehalt der Haut. Unter anderem unterstützen sie die Hautregeneration. Für weitere Informationen verweisen wir auf auf unsere Angaben in dem Abschnitt “Weiterführende Literatur”. Wichtig ist, dass Liposome nicht in Verbindung mit ätherischen Ölen angewendet werden sollten, da dies zu Hautirritationen führen kann.

Liposome nicht in Kombination mit ätherischen Ölen anwenden!

Aus diesem Grund verwenden wir sie in unserem 1. Beispiel, der Hautöl-Mischung No.R1 nicht. In unserem Beispiel verwenden wir zur Thermalwasser. Vorher wird die Haut sanft gereinigt.

Einfach mischen

Für unsere Hautöle mischen wir Pflanzenöle in unterschiedlichen Konzentrationen.
Die einzelnen Öle des gemischten Hautöls, sollten sich gegenseitig ergänzen oder in ihren gewünschten Effekten verstärken. Ein Zusatz passender ätherischer Öle kann die Ölmischung abrunden. Unverträglichkeiten sind hier möglichst auszuschließen.

Für unsere Mischung brauchen wir keine besonderen Hilfsmittel, allenfalls einen kleinen Glasmessbecher. Die Mischung kann für den individuellen Gebrauch in ein geeignetes Gefäß abgefüllt, oder zur einmaligen Anwendung in einer Schale gemischt werden. Die angegebene Dosierung ist hier anzupassen. Es handelt sich bei unseren Mischungen um keine Herstellungsezeptur, sondern um eine Kombination von Pflanzenölen für den Hausgebrauch oder für die Anwendung im Kosmetikinstitut.

Hautöl No.R1

Für das Regenerationsöl 1 bei irritierter (gereizter), trockener Haut brauchen wir: 
40 ml Mandelöl oder Aprikosenkernöl
5 ml Schwarzkümmelöl
5 ml Calendula-Öl
3 Tropfen ätherisches Sandelholzöl (optional)

Die Öle lassen sich gut in einem kleinen Messbecher dosieren und mischen und können im Anschluss direkt in eine geeignete Flasche (z.B. Braunglasflasche) gefüllt werden. Die Flasche sollte dann möglichst kühl und sonnengeschützt lagern. So hält sich das Öl relativ gut, bis hin zu mehreren Monaten.

Kurzbeschreibung der einzelnen Öle:

Mandelöl
Sehr verträgliches Basisöl. Es zieht gut in die Haut ein und ist eine gute Basis für Pflegeöle, passend zu den meisten Hauttypen. Mandelöl aktiviert den Hautstoffwechsel und unterstützt den Feuchtigkeitshaushalt. Das Öl eignet sich bereits ohne weitere Zusätze zur Pflege empfindlicher, trockener, bis hin zu rissiger Haut.

Aprikosenkernöl
Das leichte Aprikosenöl ist eine gute Alternative für eine Haut, die augenscheinlich weniger Fett benötigt. Aprikosenöl ist sehr leicht und zieht sehr gut in die Haut ein. Darüberhinaus eignet sich das Aprikosenöl als Reinigungsöl und pflegt empfindliche, trockene, spröde und rissige Haut. Aprikosenöl ist ein gutes Basisöl für die jüngere, trockene Haut.

Schwarzkümmelöl
Ein oft unterschätztes Basisöl. Dem Öl werden regenerierende und hautschützende Effekte, insbesondere bei stark barrieregestörter, schuppiger Haut zugeschrieben. Schwarzkümmelöl enthält einen hohen Phytosterolanteil. Geeignetes Pflegeöl auch bei vorzeitiger Hautalterung und der Haut, die zu Hautunreinheiten neigt. Auch bei Altersakne (Akne Tarda).

Calendulaöl
Das Calendula- oder auch Ringelblumenöl wird durch Extraktion der Ringelblume auf der Basis von Mandelöl, Sojaöl oder Erdnussöl gewonnen. Der Extrakt enthält die lipoiden Bestandteile der Ringelblumen-Blüte. Das Calendulaöl verfügt über reizlindernde Eigenschaften. Besonders geeignet für die empfinliche und irritierete Haut, auch als alleinige Hautpflege.

Ätherisches Sandelholzöl
Ätherisches Sandelholzöl hat hautregenerierende Effekte, kann Entzündungen reduzieren, ist definzfizierend und regt Lymphfluss und und Stoffwechsel an.

Hautöl No.R2

Für das Regenerationsöl 2 bei irritierter, atrophischer und schuppiger Haut brauchen wir: 
20 ml Jojobaöl
15 ml Hagebuttenöl
15 ml Nachtkerzenöl

Kurzbeschreibung der Öle

Hagebuttenöl
Das Hagebuttenöl ist auch als Wildrosenöl bekannt und gilt als eines der stärksten Haut-Regenerationsöle. Das hängt mit dem hohen Anteil an LInolsäure, Alpha-Linolensäure und Ölsäure zusammen. Auch mit der Besonderheit, dass sich im Öl die Transretinolsäure, eine Vorstufe des Vitamin A befindet. Die Transretinolsäure unterstützt die Hauterneuerung und den Kollagenaufbau der Haut. Hagebuttenöl wird auch zur unterstützenden Nachbehandlung von Verbrennungen und Narben eingesetzt. In der Kombination mit Nachtkerzenöl ist es ein intensives, hautbarrierestärkendes und aufbauendes Hautöl. Hagebuttenöl ist allerdings recht instabil und hat nur eine geringe Haltbarkeit von ca. 3 Monaten. Das Öl sollte in jedem Fall im Kühlschrank aufbewahrt werden. Hagebutten- oder Wildrosenöl ist auch als Anti-Aging-Öl beliebt.

Nachtkerzenöl
Nachtkerzenöl ist bekannt für seinen hohen Gamma-Linolensäure Anteil. Es wird bei schuppiger, stark barrieregestörter Haut eingesetzt. Auch das Nachtkerzenöl ist, wie das Hagebuttenöl, sehr instabil und sollte im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Jojobaöl
Jojobaöl gilt als hautschützendes und stabilisierendes Öl. In Kombination mit Nachtkerzen- und Hagebuttenöl kann es auf diese Öle einen leichten stabilisierenden Effekt haben. Genaugenommen ist das Jojobaöl ein flüssiges Wachs. Die Fettsäuren des Jojobaöls sind nicht an Glycerin, sondern an einen sogenannten Fettalkohol (Wachsester) gebunden. Jojobaöl zieht eher langsam in die Haut ein, sorgt für ein glättendes Hautgefühl und erhöht die Hautfeuchtigkeit. Jojobaöl ist im Gegensatz zu den beiden anderen Ölkomponenten sehr stabil.

Die virtuelle Hautanalyse

Eine Alternative zur kosmetischen Hautanalyse im Institut, kann eine virtuelle Hautanalyse sein. Diese kann sicherlich eine persönliche Anlalyse vor Ort nicht ersetzen, bietet jedoch in vielen Fälle eine Ergänzung oder Alternative. In unserem virtuellen Kosmetikinstitut erhalten Sie diese in Kombination mit einem Behandlungskonzept. Die kosmetische Hautanalyse beinhaltet eine ausführliche Erfassung des Hautzustandes, der Pflegehistorie, via Fragebogenkonzept, Bildmaterial und Videochat. Anfragen und weitere Auskünfte erhalten Sie über unser Kontaktformular oder per Telefon.

Links

Publikation zu Liposomen, Lautenschläger, dermaviduals: https://dermaviduals.de/deutsch/publikationen/spezielle-wirkstoffe/wirkstoffe-liposomen-nanopartikel-co.html

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2 Kommentare

    1. Liebe Sabiene, ich verwende meist die Öle von EDEL Naturwaren oder dermaviduals. Du kannst die Öle aber auch in der Apotheke bestellen. Kaltgepresst ist meist besser. Es gibt viele Anbieter im “Ölbereich” die gute Qualität anbieten.

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