Welches Öl für welche Haut? Ein Leitfaden

Öl für die Haut

Pflanzenöle für die Haut, in der minimalistischen Naturkosmetik erleben sie zurzeit einen echten Boom. Auch wenn man auf den ersten Blick meinen könnte, dass Öl gleich Öl ist – in ihrer Wirkung auf die Haut unterscheiden sie sich sehr. Im Grunde gibt es für jede Haut eines, das passt. Ein Leitfaden mit 22 Pflanzenölen, ihren Vorteilen und Hinweisen, für welche Haut sie sich eignen.

Pflanzenöle in allen Lebensbereichen

Die meisten Pflanzen produzieren Öle. Einige mehr andere weniger. Der Großteil der Pflanzenöle stammt aus den Pflanzenteilen wie Samen, Keimlingen oder aus den Früchten. Das Öl dient den Pflanzen unter anderem zum Speichern der Sonnenenergie, die sie über die Photosynthese gewinnen.

Wir nutzen die “Energie” der Pflanzenöle für unsere Ernährung, in der Pharmazie und der Kosmetik. Sojaöl, Olivenöl oder Palmöl sind bekannte Nahrungsmittel. Rizinusöl wird als Pharmazeutikum aufgrund seiner abführenden Wirkung eingesetzt. In der Kosmetik kennen wir Pflanzenöle in Cremes, Hautölen, Reinigungsölen oder als Massageöle.

Auf der Haut verhalten sich Pflanzenöle unterschiedlich. Die Wirkung hängt von ihrer Fettsäurezusammensetzung und den wirksamen Inhaltsstoffen ab.

Von trocknend bis nichttrocknend

Grundsätzlich werden Öle in trocknende, halbtrocknende und nichttrocknende Varianten unterschieden. In welche Kategorie ein Öl gehört, hängt von dem Gehalt ungesättigter Fettsäuren ab wie Omega-3 oder Omega-6. Hier handelt es sich um mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Je höher dieser Anteil ist, umso besser zieht das Pflanzenöl in die Haut ein. Es wird dann auch als trocknendes Öl bezeichnet.

Pflanzenöle Unterschiede
Übersicht – trocknende, halbtrocknende und nichttrocknende Pflanzenöle

Je nach Art der Fettsäure kann das Öl kühlend wirken oder Wirkstoffe besser in die Haut einschleusen.

Die Fettsäuren bestimmen die Eigenschaften

Je nach Beschaffenheit eignet sich ein Öl eher für trockene oder für fettige Haut. Ja – auch für fettige Haut gibt es passende Öle. Welche Öle das ist, hängt vom individuellen Hautzustand ab.

Einige Pflanzenöle sind besonders interessant für die Pflege barrieregestörter und irritierter Haut. Eines der bekanntesten ist das Nachtkerzenöl. Weniger populär, aber sehr effektiv ist auch das Hagebuttenöl. Es regt die Zellerneuerung und die Kollagenbildung an und wird auch als Anti-Falten-Konzentrat eingesetzt.

Damit fällt das Hagebuttenöl auch in die Kategorie der Anti-Aging Öle. Diese sind hautglättend, vitaminreich oder unterstützen die Kollagenbildung. Mehr zu Anti-Aging Ölen: Anti-Aging mit Traubenkernöl, Hanföl, Schwarzkümmelöl & Co.

Je mehr ungesättigte Fettsäuren, je eher eignet sich das Öl für fettigere Haut. So wie das Borretschöl oder das Hanföl.
!Vor Anwendung von Ölen bei unreiner Haut sollte immer eine fachkundige Analyse oder Beratung erfolgen!

Pflanzenöle als Energielieferanten für die Haut
Pflanzenöle als Energielieferanten für die Haut – Symboldbild Canva Pro

Kleiner Leitfaden

Nichttrocknende Pflanzenöle

  • Arganöl: bei atrophischer, trockener Haut. Bei vorzeitiger Faltenbildung. Anti-Aging Öl. Hautglättend, feuchtigkeitserhöhend, juckreizmildernd und durchblutungsfördernd. Zellregenerierend. Zur Haarpflege geeignet, bei trockenen Haarspitzen. Als Nagelpflegeöl für spröde Nägel.
  • Avocadoöl: bei rissiger und trockener Haut. Bei Hautbarrierestörungen. Für sehr trockene, reife Haut. Als reichhaltiger Creme- und Maskenzusatz. Regenerierend.
  • Babassuöl: kühlendes “leichtes” Öl. Für die tägliche Hautpflege geeignet. Als alleinige Hautpflege bei schuppiger Haut, trockener und empfindlicher Haut, trockener unreiner Haut. Als Lippenpflege geeignet.
  • Boababöl: zellerneuernd. Bei Sonnenbrand, Riss- und Brandwunden. Für gereizte Haut. Hautfestigend, elastizitätsverbessernd. Anti-Aging Öl. Haarpflegeöl, bei Dehnungsstreifen. Als Massageöl oder pur zur Hautpflege.
  • Haselnussöl: für trockene, spröde Haut. Massageöl. Geeignet als Basisöl für Ölmischungen und als Trägeröl für ätherische Öle und Aromamassagen. Gewebefestigend.
  • Jojobaöl: bindegewebsfestigend. Als alleinige Hautpflege, Massageöl oder Cremezusatz. Schutz vor vorzeitiger Hautalterung. Gutes Basis- und Trägeröl.
  • Kokosöl: für trockene und spröde Haut, feuchtigkeitserhöhend, kühlend zur Haarpflege geeignet. Als Basisöl für DIY-Mischungen. Zur Lippenpflege und Körperpflege. Weiteres im Beitrag Kokosöl in der Kosmetik – ein Öl für alle Fälle
  • Macadamianussöl: stark hautpflegend, für trockene Haut und als Massageöl geeignet. Zur alleinigen Hautpflege bei atrophischer Haut.
  • Mandelöl: beliebtes Allroundöl. Für fast jeden Hauttyp geeignet. Universelles Basisöl, für Crememischungen, als Maskenbasis und für Mischungen geeignet.
  • Marulaöl: bei trockener und rissiger Haut. Reich an Antioxidantien. Trägeröl für ätherische Öle. Als Massageöl geeignet. Stärkt den hauteigenen Lipidfilm, als Hautschutz geeignet.
  • Rizinusöl: Lippenpflege und Basis zur Herstellung von Lippenpflegeprodukten. Stimuliert die Kollagenbildung. Zur Narbenpflege, die Haut wird weicher und elastischer.

Halbtrocknende Pflanzenöle

  • Aprikosenkernöl: zur Hautpflege von Kindern und Babys geeignet. Leichtes Öl. Als alleinige Hautpflege bei junger eher trockener Haut. Basisöl für Mischungen, Cremezusatz. (nichttrocknend / halbtrocknend)
  • Brokkolisamenöl: zur Haut- und Haarpflege. Regenerierend und hautschützend. Stark haut- und haarglättend. Natürlicher “Silikonersatz”. (nichttrocknend / halbtrocknend)
  • Mohnöl: gut für Ölkombinationen geeignet. Für fettende, irritierte und gerötete Haut, je nach Kombination geeignet. (halbtrocknend / trocknend)
  • Schwarzkümmelöl: für Hautbarrierestörungen, zur Hautpflege bei Psoriasis. Anti-Falten-Effekte. Entspannendes Öl.
  • Sesamöl: ein Klassiker unter den Hautpflegeölen. Wird in der ayurvedischen Medizin eingesetzt. Dringt gut in die Haut ein. Gutes Trägeröl für kosmetische Wirkstoffe. Für trockene, schlecht durchblutete Haut. Beliebtes Massageöl, gut erhitzbar.
  • Weizenkeimöl: für sehr trockene und reife Haut. Rückfettend. Regt die Zellregeneration an.

Trocknende Pflanzenöle

  • Kukuinussöl: für gereizte und empfindliche Haut. Hautglättend und bindegewebsstärkend, hautstraffend. Regenerierend. Anti-Falten Öl. Zur alleinigen Hautpflege, als Cremezusatz, für Ölmischungen.
  • Nachtkerzenöl: für schuppige und sehr trockene Haut. Für Hautbarrierestörungen wie Neurodermitis. Reguliert den Feuchtigkeitshaushalt der Haut. Wirkt beruhigend und entzündungshemmend.
  • Hagebuttenkernöl: regenerierendes Öl für schuppige und entzündliche Haut. fördert die Kollagenbildung. Anti-Aging Öl.
  • Borretschsamenöl: Für neurodermitische und entzündliche Haut. Juckreizmildernd und reizlindernd. Reguliert die Feuchtigkeit in der Haut (barrierestärkend).
  • Traubenkernöl: Bei reifer Haut. Für fettige Haut geeignet. Anti-Aging Öl. Fördert die Kollagensynthese.

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